Mutter Courage und ihre Kinder – inszeniert von Thomas Schmauser (Tatortkomissar)
aufgeführt im Werkraum der Münchner Kammerspiele
Theaterbesuch der 10g am Donnerstag, den 21. Mai 2015
Bereits am Tag nach der Premiere besuchte die 10g als erste Klasse das Theaterstück „Mutter Courage und ihre Kinder".
Hoch über den Dächern Münchens überraschte uns zunächst im Dachgeschoss der Spielhalle der Münchner Kammerspiele ein phänomenaler Ausblick auf die Stadt. Hier signalisierte die Theaterpädagogin Elke Bauer während der Einführung in das Stück der Klasse schon, dass die Inszenierung viele Fragen aufwerfen wird. Neben der Einführung in die Inszenierung wurde auch erörtert, wie Theater finanziert wird, was Theaterkarten ohne Subventionen kosten würden etc.
Egbert Tholl schreibt in der Süddeutschen Zeitung (22.5.2015), dass Thomas Schmauser Brechts Text „gnadenlos ernst" nimmt. Mit zahlreichen Verfremdungseffekten treiben Brecht & Schmauser dem Zuschauer das Mitleiden und Einfühlen aus. Provokative Behauptungen, wie z.B. „Frieden ist nur Schlamperei, erst der Krieg schafft Ordnung", fordern zum Widerspruch und Nachdenken auf.
So kam es auch, dass die Schülerinnen und Schüler auf dem langen Heimweg in Zug und S-Bahn immer wieder diskutierten über die einzelnen Szenen.
„War der Kriegsmotor der Ersatz für den Planwagen?" „Warum lässt der Regisseur die stumme Kathrin einen Feuerlöscher aus dem Feuer retten anstatt eines Säuglings?" „Warum quakt die Prostituierte Yvette so hoch und metallisch?" usw.
Beeindruckt waren alle von den darstellerischen Leistungen der Schauspieler, die zum Teil Doppelrollen hatten.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass es für die Schülerinnen und Schüler der 10g ein Erlebnis der besonderen Art war. Wenn auch die meisten das realistische Theater wohl in Zukunft bevorzugen werden, bleibt die Erkenntnis, dass Bertold Brecht das Theater wirklich „umgekrempelt" hat.
M. Reinhardt